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Ökologische Landwirtschaft und die Grundprinzipien

Manuel Kotthoff • Juli 18, 2023

Während es in der konventionellen Landwirtschaft darum geht, möglichst ertragreiche Sorten anzubauen, stehen bei der ökologischen Landwirtschaft Biodiversität und ressourcenschonende Methoden im Vordergrund. Biobauern passen die Viehhaltung und die Bodennutzung an den Standort an, um hochwertige Lebensmittel umweltfreundlich zu erzeugen. 


Böden, Gewässer, Klima und andere Produktionsgrundlagen sollen langfristig erhalten bleiben. Um die Agrar-Ökosysteme zu schützen und zu stärken, achten die Biobauern darauf, die Vielfalt der Kulturen und Tierarten zu bewahren.

Omarv

Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft


Laut Koalitionsvertrag von 2021 will die Bundesregierung bis 2030 einen Anteil der ökologischen Landwirtschaft von 30 Prozent an der gesamten Landwirtschaft erreichen. Von diesem Ziel ist sie noch weit entfernt, da 2021 gerade einmal 9,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen ökologisch bewirtschaftet wurden. 


Die ökologische Landwirtschaft orientiert sich am Prinzip der Nachhaltigkeit. Es geht darum, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften, um 

  • Artenvielfalt und Ökosysteme zu erhalten
  • Boden und Gewässer zu schützen
  • die Klimabelastung zu verringern


Die Landbewirtschaftung ist immer ein Eingriff in die Natur. Die nachhaltige Landwirtschaft soll die natürlichen Wechselbeziehungen des Ökosystems nutzen und
fördern. Biobauern regen natürliche Prozesse als Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion an, um die Qualität und die Erträge zu erhöhen. 


Ein Grundprinzip der ökologischen Landwirtschaft besteht darin, die natürlichen Ressourcen zu nutzen und gleichzeitig zu erhalten. Bio-Betriebe verstehen sich als Organismus und streben geschlossene Stoff- und Energiekreisläufe an. Bei ihrer Arbeit achten sie darauf, negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Umwelt und Boden zu minimieren. 


Basis der ökologischen Landwirtschaft sind die vier Prinzipien Gesundheit, Ökologie, Gerechtigkeit und Sorgfalt. Das Prinzip der Ökologie ist durch gesetzlich geregelte Standards europaweit verbindlich. Damit grenzt sich die ökologische Landwirtschaft rechtlich und in ihren Wertvorstellungen vom konventionellen Landbau ab.


Wichtige Ziele in der nachhaltigen Landwirtschaft

Um möglichst geschlossene Stoffkreisläufe zu schaffen, ist die Verwendung von externen Produktionsmitteln verboten oder stark eingeschränkt. Der Ökolandbau verzichtet auf synthetisch hergestellten Stickstoffdünger, chemisch-synthetische Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel. Er schließt Gentechnik und gentechnisch veränderte Organismen aus und vermeidet importierte Futtermittel. 


Weitere wichtige Ziele sind die Nutzung und Stärkung natürlicher Regelmechanismen, die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und eine artgerechte, an die Betriebsfläche angepasste Tierhaltung. Die nachhaltige Landwirtschaft vermeidet Umweltbelastungen und schont die natürlichen Ressourcen. Biobauern setzen auf bewährte Pflanzensorten und Tierrassen.



Unterschiede zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaft

In der ökologischen Landwirtschaft stehen Biodiversität und geschlossene Kreisläufe im Vordergrund. Ziel der konventionellen Landwirtschaft sind hohe Erträge mit ertragreichen Sorten. 


Beim Pflanzenanbau achten Biobauern auf Mischkulturen mit wechselnden Fruchtfolgen. Sortenvielfalt und die richtigen Saatzeitpunkte stärken die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen. Natürliche Düngung erfolgt mit Kompost, Stallmist und stickstoffhaltigen Pflanzen. Die konventionelle Landwirtschaft ist durch Monokulturen mit nur einer Getreide- oder Gemüsesorte geprägt. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel bekämpfen tierische und pflanzliche Schädlinge. Mineralischer Dünger beschleunigt das Wachstum und erhöht die Erträge. 


Die Tierhaltung erfolgt im ökologischen Landbau artgerecht mit genügend Platz und biologisch erzeugtem Futter. Die konventionelle Landwirtschaft betreibt Massentierhaltung, da die Quantität der Fleischproduktion im Vordergrund steht.


Die Bedeutung der Biodiversität

Biodiversität ist durch Fruchtartenvielfalt und Fruchtfolgegestaltung gewährleistet. Sie schont die Ressourcen, da die Pflanzen mit ihren natürlichen Abwehrkräften Schädlinge und Krankheiten voneinander fernhalten. Vorfrüchte wie Leguminosen reichern den Boden auf natürliche Weise mit Stickstoff und anderen Nährstoffen an und fördern den Humusaufbau. Die Fruchtfolge regt das Bodenleben an und wirkt sich positiv auf nachfolgend angebaute Kulturen aus. 


Nützlinge siedeln sich durch Hecken, Säume oder Gewässer als Begleitstrukturen auf den Anbauflächen an. Biobauern bauen auch alte Nutzpflanzen an, die resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Biodiversität leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Arten, aber auch zur Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen.


Sind ökologisch angebaute Lebensmittel gesünder?

Die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln ist in Deutschland stark gestiegen. Das belegt die Umsatzsteigerung bei Lebensmitteln aus ökologischem Anbau von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 1997 auf 15,87 Milliarden Euro im Jahr 2021. Die Umsätze haben sich mehr als verzehnfacht. In Europa ist Deutschland der größte Markt für Biolebensmittel. 


Ökologisch erzeugte Lebensmittel sind gesünder, da sie frei von Pestiziden und anderen Schadstoffen sind. Obst und Gemüse aus biologischem Anbau sind vitaminreicher. Das Fleisch von artgerecht gehaltenen Tieren enthält keine Medikamente wie Antibiotika oder Hormone. Milch von ökologisch gehaltenen Kühen ist reicher an Proteinen und gesunden Omega-3-Fettsäuren.


Ökologische Landwirtschaft schont die Ressourcen

Ökologische Landwirtschaft setzt auf Biodiversität und schont die Ressourcen. Biobauern achten auf die Fruchtfolge, um die natürlichen Abwehrkräfte der Nutzpflanzen zu stärken. Sie verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leisten mit der Bodenbearbeitung einen Beitrag für gut durchlüftete Wurzelsysteme. Sie können für die Bodenbearbeitung geeignete Grabenfräsen hier anschauen.

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