Wozu braucht man einen Güllemixer?
Die bei der Viehhaltung entstehende Gülle, dient Landwirten als wertvoller, organischer und kostengünstiger Dünger. Dieser darf jedoch von den Landwirten nicht einfach nach Gutdünken auf das Acker- oder Grünland ausgebracht werden. Gesetze und Verordnungen geben den Landwirten Zeiträume für die Ausbringung, Menge und auch Beschaffenheit des Güllesubstrats vor, weshalb die Gülle meist über mehrere Monate in Güllesilos, Tanks oder in Becken zwischengelagert werden muss. Während der Lagerung bilden sich in der vormals homogenen, flüssigen Masse durch Absetzvorgänge verschiedenartige Schichten. Zudem verhindern Stroh, Faserstoffe und Futterreste, die während der Lagerung miteinander verklumpen, die Pump- und Fließfähigkeit der Gülle und machen so eine gleichmäßige Düngung und Nährstoffverteilung auf den Acker- und Grünflächen unmöglich. Außerdem verstopfen Pumpen, Verteiler und Schläuche, was die Landwirte wertvolle Zeit kostet.
Der
Einsatz eines Güllemixers sorgt dafür, dass diese Probleme erst gar nicht entstehen.

Wie funktionieren Güllemixer?
Um ein homogenes, fließ- und pumpfähiges Güllesubstrat zu gewinnen, wird die Gülle regelmäßig aufgerührt und die störenden Fasern und Strohteile während des Rührvorgangs aufgefasert und zerkleinert. Diese Arbeiten übernehmen
Güllemixer. Sie verfügen über einen
Ansaugbereich mit Propeller sowie eine Schneideinheit mit Doppelmesserklingen (Gegenschneide). Die im Ansaugbereich des Propellers positionierten Klingen zerkleinern die Feststoffe, sodass sich diese besser aufrühren lassen. Nunmehr sind ein
störungsfreies Ausbringen der homogenen Gülle und eine optimale Nährstoffverteilung auf den Ackerflächen gewährleistet.
Welche Arten von Güllemixern gibt es?
Die Art und die Größe der jeweiligen Güllebehälter bestimmen auch die Art der eingesetzten Güllemixer. Grundsätzlich wird zwischen 5 unterschiedlichen Mixersystemen unterschieden:
1. Das zapfwellenbetriebene Rührwerk (Traktor- oder Anbaumixer)
Der Antrieb erfolgt über die
Traktorzapfwelle, der Güllemixer wird auf den Dreipunkt angebaut. Kleintraktoren bis 30 kW sind für kleinere Güllemixer völlig ausreichend, die Mixerlängen bewegen sich zwischen 3 bis 6 m, mit Verlängerungen sogar bis zu 8 m.
Um Beschädigungen an Güllelagunen oder- Teichen zu vermeiden, sollte der Flügel im Idealfall über einen Schutzring verfügen, da dieser auch bei einer Neigung während des Rührvorgangs genügend Schutz bietet.
2. Der elektrobetriebene Güllemixer (Elektromixer)
Elektrobetriebene Güllemixer verfügen über
Flügelgrößen von bis zu 550 mm und
Motoren bis zu 25 kW. Die Mixer eignen sich wegen ihrer Hebe- und Senkfunktion auch für große und eckige Güllebehälter und können sowohl links als auch rechts schwenken. Bei tieferen Behältern kann es aber zu Problemen kommen, da die meisten fahrbaren Tauchrührwerke nicht tiefer als 4,5 m reichen. Güllemixer mit Wendesterndreieckschalter beschleunigen das Auflösen von Schwimm- und Sinkschichten, da sie sowohl saug- als auch druckrühren.

3. Die Spaltenmixer
Spaltenmixer können in Problembereichen durchaus eine gute Hilfe sein, sie sind aber in der Praxis kein echter Ersatz für die leistungsfähigeren Güllemixer. Ihr Vorteil liegt hauptsächlich in der Handlichkeit und der leichten Bedienung. Die Motorleistung liegt bei maximal 9,5 kW, die Schwertlängen zwischen 60 cm bis 1,50 m.
4. Die Tauchmotorrührwerke
Im Vergleich zu den Traktor- oder Anbaumixern sind hier Propeller bzw. Flügel direkt am Motor angebaut. Die Flügelgrößen können bis zu 58 mm betragen, die Motorleistung zwischen 1,5 kW und 24 kW. Abgesehen von einer Hebe- und Senkfunktion empfiehlt sich für große, rechteckige und unförmige Güllebehälter auch die Möglichkeit des Links- und Rechtsschwenkens.
5. Die Axialrührwerke
Diese Form der Güllemixer besticht durch am Motor angebaute Planetengetriebe und große Flügel, die trotz geringerer Umdrehungen im Rechts-/Linkslauf für enormen Schub sorgen.
Der obere Flügel ist mit einem Schwimmer ausgestattet, passt sich somit dem Güllestand an und wirkt so der
Schwimmdeckenbildung
optimal entgegen.