Alles Wissenswerte zum Traktorführerschein

Manuel Kotthoff • 22. September 2022

Kaum ein Bauernhof kommt ohne den Traktor als essentielle Arbeitsmaschine aus. Tagtäglich erleichtert er die vielfältigsten Arbeitsschritte in landwirtschaftlichen Betrieben. Mit dem Traktorführerschein gibt es eine eigene Führerscheinklasse für land- und forstwirtschaftliche Zwecke.


Die Bedienung von Landmaschinen unterscheidet sich stark vom Fahren eines PKWs oder LKWs. Die Ausbildung zum Fahren eines Traktors geht spezifisch auf diese Anforderungen ein. 


Die Führerscheinklassen L und T sind eng verwandt. Beide kommen für landwirtschaftliche Bereiche infrage. Hierbei schließt der Führerschein der Klasse T als “großer Traktorführerschein” die Fahrerlaubnis Klasse L ein. 


Dieser Beitrag wirft einen genaueren Blick auf den Traktorführerschein der Klasse T. 


Für wen ist der Traktorführerschein interessant?


Für alle, die beruflich in der Landwirtschaft tätig sind, ist der Führerschein der Klasse T ein absolutes Muss. Zudem sind Mitarbeiter von Forstunternehmen für die tägliche Arbeit auf diese Fahrerlaubnis angewiesen.


Die Führerscheinklasse T schließt neben Land- und Forstwirtschaftsmaschinen aber noch weitere Arbeitsmaschinen ein. Frontlader und Stapler fallen ebenfalls in diese Kategorie. Der Erwerb des Führerscheins ist üblicherweise Teil der Ausbildung zum Landwirt. 


Letztlich ist der Traktorführerschein auch für Privatleute mit Landbesitz interessant. Es gelten hierbei aber gewisse rechtliche Voraussetzungen. 


Das Gute dabei: Im Gegensatz zum Autoführerschein kann der Traktorführerschein schon mit 16 Jahren erworben werden. Die Gesetzgeber haben erkannt, dass die Mithilfe der jungen Generation auf familiengeführten Bauernhöfen unersetzlich ist. Mit der niedrigen Altersgrenze kommt man den Bedürfnissen der Landwirtschaftsbetriebe entgegen. 


In Ausnahmefällen ist es möglich, den Traktorführerschein schon mit 15 Jahren zu bekommen. Die Sondergenehmigung beinhaltet eine medizinisch-psychologische Untersuchung.


Die praktische Prüfung darf frühestens einen Monat vor dem 16. Geburtstag absolviert werden. Diese dauert etwa 60 Minuten. 


Die theoretische Prüfung kann man bereits drei Monate vor der Vollendung des 16. Lebensjahres, nach 18 Theoriestunden, ablegen. Dort müssen 30 Fragen mit maximal 10 Fehlerpunkten beantwortet werden.


Sofern der Fahrer nicht volljährig ist, dürfen mit dem Traktorführerschein der Klasse T nur Fahrzeuge mit Höchstgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h bewegt werden. 

Mann macht Traktorführerschein

Traktorführerschein – Diese Arbeitsmaschinen sind abgedeckt


Auch wenn der Führerschein der Klasse T landläufig als "Traktorführerschein“ bezeichnet wird, sind zahlreiche weitere Maschinen inbegriffen:


  • Zugmaschinen für land- und forstwirtschaftliche Zwecke – in der Regel Traktoren
  • Selbstfahrende Arbeitsmaschinen – etwa Mähdrescher, Erntemaschinen oder Bagger
  • Zugmaschinen in Kombination mit Anhänger: Die Anhänger können auch zulassungspflichtig sein. Beachtet werden muss das zulässige Gesamtgewicht bis maximal 40 Tonnen.
  • Gabelstapler, Lade- und Förderfahrzeuge 
  • Quads und Unimog mit landwirtschaftlicher Zulassung
  • Mofas bis 25 km/h Höchstgeschwindigkeit


Rechtliche Hintergründe zum Traktorführerschein


Der Traktorführerschein Klasse T ist allein für die Land- und Forstwirtschaft bestimmt. 


Privatleute, die nicht hauptberuflich in diesen Bereichen tätig sind, können die Fahrerlaubnis dennoch erwerben. Der Nutzungszweck entscheidet. 


Besitzer des Führerscheins dürfen eine Land- oder Forstmaschine nicht zu anderen Zwecken benutzen. Ansonsten kann dies als Fahren ohne Fahrerlaubnis gewertet werden – selbst dann, wenn der Fahrer in der Landwirtschaft tätig ist. 


Die Kosten für den Führerschein der Klasse T belaufen sich auf 1000-1200€. Es ist übrigens keine Mindestanzahl an Praxisstunden vorgeschrieben. Heranwachsende aus Landwirtschaftsbetrieben haben hier oft leichtes Spiel. 


Sofern Maschinen nur auf Privatgelände gefahren werden, ist keine gesetzliche Erlaubnis notwendig. In der Praxis ist dies wenig hilfreich: Fast immer müssen öffentliche Straßen benutzt werden, um Felder oder Waldflächen zu erreichen. Der Traktorführerschein ermöglicht das.



Fazit: Der Traktorführerschein ist sehr realitätsnah gestaltet. Dies trifft sowohl auf die Unterrichtseinheiten und die Prüfung als auch auf die erlaubten Zugmaschinen zu. Mit einem Traktorführerschein der Klasse T steht der beruflichen Tätigkeit in landwirtschaftlichen Betrieben nichts im Wege. 

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